Bilanz zum Orkantief „Zeynep“

Der Deutsche Wetterdienst hatte für Freitagnachmittag des 18. Februar 2022 bis in die Nacht hinein vor Orkanböen gewarnt. Die Feuerwehr Kleve war seit 14:45 Uhr im Einsatz und hat mit 187 Einsatzkräften bis zum Samstagmittag 76 Einsätze abgearbeitet. Es war ein außergewöhnlicher Abend.

Seit 15 Uhr war die Feuerwehreinsatzzentrale besetzt. Von hier sollten die Einsätze im Stadtgebiet Kleve geleitet werden. Zu dieser Zeit war es noch relativ ruhig. Es gab nur einen Einsatz: Eine Kunststoffplatte hatte sich gelöst, war in einem Baum hängen geblieben und wurde mittels Drehleiter entfernt.

Gegen 17:30 Uhr wuchs das Einsatzaufkommen schlagartig an. Daraufhin wurden alle zwölf Einheiten der Klever Feuerwehr alarmiert, um die Gerätehäuser zu besetzen. Bis 18 Uhr waren bereits 35 Einsätzen laufend oder abgearbeitet. An der Grunewaldstraße in Reichswalde waren zwei mächtige Bäume quer über die Fahrbahn gefallen, so dass diese zwischen den Straßen „Dorfanger“ und „Am Forsthaus“ und im weiteren Verlauf zwischen dem Ehrenfriedhof und der Landesgrenze voll gesperrt werden musste. Viele Einsätze drehten sich um herabfallende Dachziegel, wegfliegende Zelte oder Dächer und natürlich um umgefallene Bäume, die beseitigt werden mussten. Bis 19 Uhr waren es 47 sturmbedingte Einsätze.

Auch der Grundschutz wurde gewährleistet. Das bedeutet, dass auch immer eine Reserve an Einsatzmitteln und -Kräften für nicht-sturmbedingte Notfälle in Reserve gehalten wurde. Das war auch von Vorteil, als am Mittelweg eine unter einem Baum eingeklemmte Person gemeldet wurde. Kräfte, die sich in der Nähe freigemeldet hatten, wurden sofort zum Mittelweg geschickt. Vor Ort stellte sich heraus, dass die Person zwar tatsächlich von einem umstürzenden Baum getroffen wurde, aber nicht eingeklemmt und ansprechbar war. Sie konnte dem Rettungsdienst übergeben werden.

Gegen 20 Uhr flaute die Lage wieder etwas ab. Zu diesem Zeitpunkt war die Feuerwehr Kleve noch an drei Einsatzstellen beschäftigt. Mittlerweile war die Zahl der im Einsatz befindlichen Kräfte auf 187 angestiegen.

Um 21:30 Uhr waren alle bis dahin gemeldeten 64 Einsätze abgearbeitet. Danach wurden nur noch vereinzelte Einsätze gemeldet. Noch bis 22 Uhr waren alle Feuerwachen voll besetzt, bis Mitternacht war noch eine kleinere Bereitschaft von 48 Kräften vor Ort. Um 0:30 Uhr wurde dann auch die Bereitschaft in der Feuerwehreinsatzzentrale aufgelöst. Bis dahin wurden 72 Einsätze gezählt. Im Laufe der Nacht und des Morgens kamen noch ein Dutzend dazu.